Tierseuchenkasse
Infos
Stellungnahme zur Einführung der Tierseuchenkasse in Rheinland-Pfalz
Als Rasse-Geflügel-Zucht-Verein Wörrstadt erkennen wir die Tierseuchenkasse als eine gute und sinnvolle Einrichtung an, die dem Schutz der Tiergesundheit dient.
Allerdings sind wir äußerst überrascht über die Höhe der festgelegten Beiträge. Diese erscheinen uns als unverhältnismäßig hoch, sowohl für unsere Züchter, als auch für private Halter von Geflügel. Eine solche finanzielle Belastung könnte viele Mitglieder in ihrer Zucht und Haltung stark einschränken. Wir möchten betonen, dass die erhobenen Beiträge im Vergleich zu anderen Bundesländern extrem hoch sind.
Zusätzlich sehen wir ernsthafte Probleme für Tierparks, Gnadenhöfe und Auffangstationen, die oft auf Spendenbasis arbeiten und sich keine zusätzlichen Kosten leisten können. Auch unsere Jugendarbeit ist betroffen, da hohe Beiträge viele junge Menschen von der aktiven Teilnahme abhalten könnten.
Wir bitten daher um eine Überprüfung der Beitragsgestaltung und eine Berücksichtigung unserer aufgeführten Bedenken. Eine faire und tragbare Lösung ist im Interesse aller Beteiligten und könnte dazu beitragen, die Tierseuchenkasse als sinnvolles Instrument zum Schutz der Tiergesundheit zu etablieren.
Beitrag zur genetischen Vielfalt
Rassegeflügelzüchter und private Hobbyhalter leisten einen enormen Beitrag zum Erhalt alter und gefährdeter Rassen. Diese Vielfalt ist nicht nur ein wertvolles kulturelles Erbe, sondern auch entscheidend für die langfristige Resilienz unserer Nutztiere in Zeiten des Klimawandels und anderer ökologischer Herausforderungen.
Unverhältnismäßige Beitragslast
Unverhältnismäßige Beitragslast
Die hohen Beiträge, die festgelegt wurden, stehen im krassen Gegensatz zu den geringeren Beiträgen der Halter von Wirtschaftsgeflügel. Diese Ungleichheit könnte dazu führen, dass viele unserer Mitglieder – insbesondere Hobbyhalter mit kleineren Beständen – in ihrer Zuchtaktivität erheblich eingeschränkt werden.
Zukunftsängste
Zukunftsängste
Angesichts dieser finanziellen Zusatzbelastung sehen wir große Probleme auf uns zukommen. Der Rückgang in der Rassegeflügelzucht könnte nicht nur die Vielfalt gefährden, sondern auch die genetischen Ressourcen, die für zukünftige Herausforderungen wichtig sind.
Belastung von Tierparks und Gnadenhöfen
Viele Tierparks, Gnadenhöfe und Auffangstationen arbeiten auf Spendenbasis und können sich zusätzliche Kosten nur schwer leisten. Die hohen Beiträge der Tierseuchenkasse könnten deren finanzielle Situation weiter verschärfen und ihre wichtige Arbeit gefährden.
Auswirkungen auf die Jugendarbeit
Unsere Jugendarbeit leidet ebenfalls unter der hohen finanziellen Belastung. Während erwachsene Mitglieder möglicherweise in der Lage sind, höhere Beiträge zu zahlen, ist dies für unsere jugendlichen Züchter ein ganz anderes Thema. Geld spielt hier eine entscheidende Rolle, und hohe Kosten könnten viele junge Menschen von der aktiven Teilnahme an der Geflügelzucht abhalten.
Bevorzugung der gewerbsmäßige Geflügelhaltung
Obwohl ein Ausbruch der Geflügelpest, auch bekannt als aviäre Influenza in privaten Hobbyhaltung nicht ausgeschlossen werden kann, sind die finanziellen Schäden in der Regel sehr begrenzt. Hobbyhalter haben oftmals kleinere Bestände und weniger Investitionen in ihre Tier. Die emotionalen und sozialen Auswirkungen sind jedoch nicht zu vernachlässigen, da die Hobbyhalter oft eine enge Bindung zu ihren Tieren haben und schon deswegen alles unternehmen, um ihre Tiere zu schützen.
Im Gegensatz dazu sind die wirtschaftlichen Auswirkungen bei der gewerblichen Geflügelhaltung erheblich. Ein Ausbruch kann hier zu massiven finanziellen Verlusten führen.
Wir möchten hier auch auf ethische Bedenken hinsichtlich der Verwendung von Hybridhühnern hinweisen. Auch steht die Haltungsform, der Tierschutzgedanke und das Tierwohl hinter den finanziellen Interessen.
Gewerbsmäßig betriebene Geflügelhaltungen sollten und müssen daher auch stärker belastet werden, da Gewinne erzielt werden und nur hier hohe Ausgleichzahlungen seitens der Tierseuchenkasse zu erwarten sind. Ein bitter Beigeschmack der Einflussnahme der Geflügelindustrie auf das Ministerium ist leider vorhanden.
Wir appellieren an die Verantwortlichen, die Beitragsstruktur zu überdenken, um eine gerechte Lösung zu finden, die den Erhalt der genetischen Vielfalt und die Förderung der Geflügelzucht in Rheinland-Pfalz und der privaten Hühnerhaltung unterstützt.
Für den Rasse-Geflügel-Zucht-Verein Wörrstadt 1907 e.V.
Harald Kronimus